Frontalunfälle gefährden Senioren und Frauen. Denn Ältere und weibliche Insassen haben im Crashfall ein erhöhtes Risiko für Rippen- und Brustbeinbrüche. Sicherheitsforscher des Automobilzulieferers Autoliv analysierten dazu deutsche Unfalldaten von 1999 bis 2021. Mit eigens entwickelten Risikokurven konnten sie die Wahrscheinlichkeit von moderaten bis schweren Verletzungen zuverlässig prognostizieren. Dabei stellte sich heraus: Das Alter der Insassen und die Geschwindigkeitsänderung beim Aufprall (Delta-V), sind entscheidende Faktoren für das Verletzungsrisiko. So treten Brustbeinbrüche häufiger und isoliert auf. Und ein Rippenbruch weist auch nicht zuverlässig auf einen Brustbeinbruch hin. Die Ergebnisse der Studie zeigen: Ältere und weibliche Fahrzeuginsassen sollten bei der Entwicklung von Sicherheitskriterien und Schwellenwerten für den Frontalaufprallschutz besonders berücksichtigt werden. Die Forscher schlagen vor, Brustbeinbrüche separat von Rippenbrüchen zu bewerten. Effektive Schutzkonzepte ließen sich auf dieser Grundlage entwickeln. Eine Überarbeitung der Sicherheitsstandards wäre nötig und könnte somit schwere Verletzungen bei Verkehrsunfällen mindern.