Sonne und Unfallrisiko

18.12.2023 – Sonne, Hitze, Unfälle: Das Wetter beeinflusst das  Fahrverhalten. Eine Studie aus Polen zeigt, dass hohe Temperaturen und Luftfeuchtigkeit das Unfallrisiko erhöhen können. Die Forscher untersuchten die Zusammenhänge zwischen verschiedenen Wetterindikatoren und Verkehrsunfällen in der Region Wielkopolska zwischen 2010 und 2019. Sie verwendeten ein statistisches Modell, um die verzögerten und nichtlinearen Effekte des Wetters auf die Unfallhäufigkeit zu erfassen. Dabei berücksichtigten sie auch andere Faktoren wie Wochentag, Jahreszeit und Feiertage.

Die Ergebnisse waren überraschend: Die meisten Unfälle ereigneten sich nicht bei Regen, Schnee oder Nebel, sondern bei Sonnenschein und Hitze. Die kritischen Werte für die maximale Tages- und gefühlte Temperatur lagen bei 25°C oder 27°C. Darüber stieg das Unfallrisiko deutlich an. Die Forscher vermuten, dass hohe Temperaturen die Konzentration, das Reaktionsvermögen und die Stimmung der Fahrer negativ beeinflussen können.

Auch die täglichen Schwankungen der Temperatur und des Luftdrucks spielten eine Rolle. Je größer die Unterschiede von einem Tag zum nächsten waren, desto mehr Unfälle gab es. Die Forscher erklären dies mit einer Anpassungsschwierigkeit des menschlichen Organismus an die wechselnden Bedingungen.

Die Studie aus Polen ist nicht die einzige, die einen Einfluss des Wetters auf das Fahrverhalten nachweist. Auch in Deutschland gibt es zahlreiche Untersuchungen zu diesem Thema. 

Das Statistische Bundesamt erfasst alle von der Polizei aufgenommenen Unfälle mit Personenschaden oder Sachschaden. Es hat herausgefunden, dass nicht angepasste Geschwindigkeit die häufigste Ursache für Unfälle mit Personenschaden ist, vor allem bei besonderen Wetterbedingungen wie Nässe oder Nebel.

Das Portal Risiko-Check-Wetter informiert über die biotropen Einflüsse des Wetters, also die Auswirkungen auf den Organismus, die Leistungsfähigkeit, die Konzentration und die psychische Verfassung des Menschen⁸. Es gibt Tipps, wie man sich bei verschiedenen Wetterlagen verhalten sollte, um Unfälle zu vermeiden.

Das Statista-Portal stellt fest: Im Jahr 2022 kam es hierzulande zu 3.815 Straßenverkehrsunfälle mit Personenschaden durch Glätte durch Schnee oder Eis – deutlich weniger als im Vorjahr.