14.12.2023 – Wer ist der beste Formel-1-Fahrer? Eine neue Studie gibt die Antwort. Doch wie lässt sich messen, wer der beste Fahrer ist? Schließlich hängt der Erfolg nicht nur vom Können des Fahrers, sondern auch von der Leistung des Autos ab. Um diese Frage zu beantworten, haben zwei Forscher eine neue statistische Methode entwickelt, die die individuellen Rennplatzierungen der Fahrer analysiert.
Erik-Jan van Kesteren und Tom Bergkamp von der Universität von Michigan, haben sich auf die Daten aus der sogenannten Hybrid-Ära in der Formel 1 konzentriert. Die dauerte von 2014 bis 2021. In dieser Zeit dominierte vor allem das Team von Mercedes, das sieben Mal in Folge die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft gewann. Aber wie viel davon war dem Fahrer Lewis Hamilton zu verdanken, der sechs Mal in dieser Zeit den Fahrer-Titel holte?
Um das herauszufinden, haben die Forscher eine neuartige Berechnungsformel angewendet, die die Rennplatzierungen der Fahrer modelliert. Dabei berücksichtigen sie sowohl die Fähigkeit des Fahrers als auch den Vorteil des Autos als unabhängige Variablen. So lässt sich die Wahrscheinlichkeit berechnen, dass ein Fahrer einen anderen Fahrer in einem Rennen schlägt – unter Berücksichtigung der jeweiligen Autos.
Die Ergebnisse der Studie, die in der Zeitschrift Journal of Quantitative Analysis in Sports veröffentlicht wurde, zeigen: Hamilton und Verstappen sind die besten Fahrer in der Hybrid-Ära. Sie heben sich deutlich von den anderen ab. Die Top-Drei-Teams (Mercedes, Ferrari und Red Bull) übertreffen klar die anderen Konstrukteure. Etwa 88 Prozent der Varianz in den Rennplatzierungen wird durch das Auto erklärt.
Die Forscher argumentieren, dass diese Methode nützlich sein kann, um die Leistung in anderen Sportarten zu bewerten: Fußball, Basketball oder Eishockey. So ließe sich die Leistung von einzelnen Spielern oder Teams gut vergleichen, unabhängig von den jeweiligen Bedingungen oder Gegnern. emo/AI