Das britische Militär entwickelt ein Navigationssystem, das unabhängiger und genauer sein soll als die heutige Satellitennavigation GPS (Global Positioning System). Schon in zwei Jahren soll die sogenannte Quantennavigation erstmals in U-Booten eingesetzt werden. In einigen Jahren auch für Autos und Smartphone verfügbar sein. Denn die Wissenschaftler der Defence Science and Technology Laboratory
(DSTL), der Forschungsagentur des Verteidigungsministeriums, gehen von einer schnellen Miniaturisierung aus – derzeit ist das System noch so groß wie ein Schuhkarton.
Vereinfacht dargestellt, fängt man bei der Quantennavigation in einer Vakuumkammer mit einem Laser Rubidium-Atome ein. Sie werden dadurch bis nahe dem absoluten Nullpunkt gekühlt. Diese Atome nehmen einen Zustand an, der leicht von außen „gestört“ werden kann. Ein zweiter Laser beobachtet die Atomwolke und zeichnet die Störungen auf. Daraus lassen sich die für die Navigation nötigen Werte errechnen. Für die Entdeckung dieser Effekte erhielten Forscher schon 1997 den Nobelpreis in Physik.
Wie genau die Navigation in einem Auto sein könnte, ist derzeit noch nicht bekannt. Allerdings haben die Wissenschaftler Berechnungen aus Marine-Anwendungen. Wenn ein U-Boot einen Tag mit seiner speziellen Navigation unterwegs ist – GPS funktioniert Unterwasser nicht -, weicht die Position beim Auftauchen bis zu einen Kilometer ab. Der Quantenbeschleunigungsmesser soll bis auf einen Meter genau anzeigen. Mit Hochdruck arbeiten auch Forscher in Australien, China und den USA an einem Quantennavigationssystem.