Während Autofahrer mit Warnassistenzsystemen im Armaturenbrett geradezu überflutet werden, fehlen sie für Motorradfahrer weitgehend. Ingenieure des Motorradherstellers Yamaha haben auf einer Tagung in Bangkok ein neues Fahrassistenzsystem vorgestellt. Sonne oder Lärm können die Wahrnehmung von Informationen auf dem Tacho für Motorradfahrer stören, verhindern die Lesbarkeit oder werden durch Geräusche überlagert. Ingenieure des Motorradherstellers Yamaha haben ein Fahrassistenzsystem entwickelt, dass dem Fahrer über den Gasgriff ein haptisches Gefahrensignal übermittelt. Droht das Motorrad-Antriebsrad die Haftung auf der Fahrbahn zu verlieren, begrenzt ein kleiner Stellmotor den Gasgriff und dreht ihn gegebenenfalls automatisch zurück. Dazu haben die Ingenieure ein Testfahrzeug mit speziellem Gasgriff ausgestattet und an das Motorgetriebe angedockt. Eine Software übernimmt Werte aus der Motorsteuerung wie das Drehmoment oder Ventilstellung sowie Daten von einem Neigungswinkelsensor. Damit lässt sich eine Warngrenze schätzen, an der der Reifengrip seine Grenzen erreicht und der Gasgriff dann entsprechend reguliert. Beim einfachen Gasgeben ist das System abgeschaltet. Als größte Herausforderung sehen die Ingenieure die Bestimmung eines zuverlässigen Grip-Wertes, sowie das unterschiedliche Feeling der Motorradfahrer beim plötzlichen Eingriff. Zahlreiche Versuchsfahrten mit zwölf Motorradfahrern sollen erfolgreich gewesen sein, über eine Serienreife gibt Yamaha aber noch keine Informationen.