Car-Sharing-Dienste sind im Trend. Statt ein Auto zu besitzen, mietet man es bei Bedarf. Damit gehen den Automobilherstellern aber viele potenzielle Käufer verloren: in den USA wurden rund 500.000 Autos weniger verkauft. In Deutschland demnach mehr als 350.000. Wie die Unternehmensberatung Alix Partners in einer Studie feststellt, verhindert jedes Fahrzeug einer Car-Sharing-Flotte den Verkauf von 32 Autos an Privatpersonen – mehr als doppelt so viele wie bisher angenommen. Der deutsche Carsharing-Bundesverband schätzt, dass ein Mietauto bis zu acht Fahrzeuge ersetzt, andere Umfragen rechnen mit bis zu 15. Die Autoindustrie ignoriere diesen Trend, sagt Mark Wakefield, bei Alix Partners verantwortlich für den US-Markt. „Die Auswirkungen auf den traditionellen Automobilmarkt könnten verheerend sein“, so der Experte. Demnach werden in den nächsten sieben Jahren als Folge des Car-Sharing-Booms in den USA 1,2 Millionen Autos weniger verkauft.
Für ihre Studie befragten die Experten Nutzer von Carsharing-Flotten und repräsentative Autofahrer in den zehn wichtigsten amerikanischen Großstädten mit Carsharing-Flotten. Mehr als die Hälfte der Befragten gaben an, dass sie wegen Carsharing auf einen Autokauf verzichtet haben, knapp die Hälfte will auch künftig kein Auto kaufen. Vor allem jüngere Menschen verzichten demnach auf ein eigenes Auto und überraschend viele Haushalte mit Kindern. Sharing-Nutzer schätzen den schnellen Zugang zu den Mietwagen, den Komfort und die Wirtschaftlichkeit. Umweltschutz, der oft als Hauptgrund für Car-Sharing gilt, wurde an letzter Stelle der Top Five genannt.