Telefonieren während der Fahrt führt vermehrt zu Unfällen im Straßenverkehr. Die Kölner Verkehrspolizei stellt deshalb bei allen Unfällen mit Toten oder Verletzten die Handys der Fahrer sofort sicher. Polizeidirektor Helmut Simon, Leiter der Verkehrsdirektion, sieht die Notwendigkeit darin, „festzustellen, ob das Gerät zum Unfallzeitpunkt benutzt wurde. Über die Auswertung entscheidet aber das Gericht“. Im letzten Jahr verzeichnete die Verkehrspolizei rund 14000 Handyverstöße im Stadtgebiet. Zweimal jährlich überprüfen Zivilbeamte deshalb an sechs Verkehrspunkten in Köln Autofahrer. Während 2008 nur jeder 77. während der Fahrt telefonierte, war es 2013 schon jeder 33. Im gleichen Zeitraum stieg die Unfallursache „wegen unklarer Verkehrslage“ (häufig durch Handy-Ablenkung nicht nachvollziehbare Unfälle) von 5000 auf 8000 Crashs. Und die Dunkelziffer liegt deutlich höher. Denn nach Simons Ansicht ist kaum zu erkennen, ob jemand mit der einen Hand lenkt und mit der anderen in Hüfthöhe eine SMS schreibt.
Interessanter Nebenaspekt: Während üblicherweise meist Männer gegen Verkehrsvorschriften verstoßen, verhält es sich bei der Handynutzung während der Fahrt anders. Eine Studie gehe davon aus, dass mehr Frauen als Männer das Handy am Steuer nutzen, erklärt Simon. Für beide Gruppen gilt seine Warnung: Wer bei Tempo 160 eine Sekunde aufs Handy schaut, fährt 45 Meter weit blind über die Straße. Mit teils tödlichen Folgen.