Schneller als erwartet könnte sich bundesweit ein flächendeckendes Ladesäulensystem für Elektroautos etablieren. Künftig sollen Stromer an Oberleitungen von Straßenbahnen, U-Bahnen und S-Bahnen auftanken. Die Idee dazu kommt von Adolf Müller-Hellmann, Experte für Elektrische Nahverkehrssysteme an der RWTH Aachen. Laut Müller-Hellmann sindbundesweit 4200 Kilometer Oberleitungen verfügbar. Da der Nahverkehr mit Gleichstrom arbeitet, könnten die Drähte auch als Energiequelle für Schnellladesäulen angezapft werden, die auf Park&Ride-Flächen oder an Laternen aufgebaut werden. So ließe sich rasch ein flächendeckendes Netz von Ladesäulen aufbauen, an dem mehrere Millionen Elektroautos in nur einer halben Stunde laden. Henning Kagermann, Vorsitzender der Nationale Plattform Elektromobilität (NPE), will der Bundesregierung das neue Verfahren vorschlagen. Derzeit laufen schon Gespräche mit dem Verkehrsministerium. Pilotprojekte soll es in Bremen und Oberhausen geben.