Die Polizei warnt derzeit vor dreisten Teerkolonnen, die im Rheinland, Baden-Württemberg und Westfalen unterwegs sind. Die Landfahrer bieten zu überhöhten Preisen die Asphaltierung von Höfen, Einfahrten und Schlaglöchern an, ohne einen Gewerbeschein zu haben. Den Teer bringen sie „zufällig“ als Rest von einer anderen Baustelle mit. Im Rheinisch-Bergischen Kreis boten so sechs britische und irische Teerkocher einer Hausbesitzerin für 20 Euro die Füllung eines Schlaglochs vor der Haustür an, letztlich teerten sie den ganzen Hof und präsentierten die Rechnung: 10.000 Euro – für eine miserable Qualität. Die herbeigerufene Polizei nahm vier Arbeiter mit zur Wache, zwei setzten sich frühzeitig ab. Jetzt wird gegen alle „wegen Leistungsbetrug“ ermittelt. Ärgerlich: Die schlechte Teerdecke muss abgetragen und als Sondermüll noch teuer entsorgt werden. Schon einen Tag später registrierte die Polizei Münster eine Teerkolonne aus Polen und Litauen, die nach gleichem Muster arbeitete. Statt der Zusage, dass es „nicht viel kosten“ würde, verlangte man letztlich 8000 Euro. Jetzt ermittelt das zuständige Kommissariat wegen möglicher Straftaten. Und das Stuttgarter Hauptzollamt kassierte im nahen Backnang je 2500 Euro Sicherheitsleistungen von sechs britischen Asphaltlegern, die weder Sozialversicherung, pflichtgemäße Stundenaufzeichnung noch eine Niederlassung in Deutschland nachweisen konnten.