Während üblicherweise geklaute Autos Richtung Osten verschoben werden, boomt derzeit das „Geschäft“ im Ausland. Dort gestohlene Autos werden nach Deutschland gebracht, hier offiziell zugelassen und dann verkauft. Vor allem in Süddeutschland sei es auf bestimmten Zulassungsstellen leicht, mit ausländischen Dokumenten ein Fahrzeug zuzulassen, berichtete der Kölner Kriminalkommissar Hans-Jürgen Barton auf dem 5. Deutschen Autorechtstags in Königswinter. Für potenzielle Käufer seien solche Fahrzeuge kaum zu entdecken, denn der Kaufpreis liege genau so hoch wie in Internetbörsen oder in der Schwacke-Liste.
Eine Nummer größer operiert die Kfz-Mafia im Ausland. Laut Barton gründen Banden eigens Firmen, die dann gezielt an Autohäuser oder Leasinggeber herantreten. Dort werden gefälschte Ausweise, Kreditkarten und Firmenbescheinigungen vorgelegt. Nach der Fahrzeugübernahme bleiben die Leasingraten aus, die Firmenmäntel werden aufgegeben. Die Fahrzeuge sind unauffindbar. Allein 2010 wurden 38.000 Autos in Deutschland gestohlen. Der volkswirtschaftliche Schaden liegt bei etwa 225 Millionen Euro.