Eigentlich ist Radio hören im Elektroauto unmöglich, denn elektromagnetische Störeffekte liegen in der Luft. Experten des Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM haben dazu jetzt Lösungen entwickelt.
Hintergrund: Die Leistung aus der Batterie muss auf dem Weg zum E-Motor gesteuert werden, eine Art elektronisches Getriebe (Umrichter genannt) zerhackt dabei die Batteriespannung. Die Frequenzumrichter wandeln also elektrische in mechanische Energie zur Steuerung der Drehrichtung und Drehzahl des Motors um. Es können reichlich elektromagnetische Störsignale entstehen, die zusätzlich von Elektromotor, Batterie, elektrischem Klimakompressor, dem Ladegerät und dem DC/DC-Wandler verstärkt werden.
Die Ingenieure des IZM haben jetzt herausgefunden, wie die Bauteile des Fahrzeugs – Motor, Batterie, Klimakompressor oder Umrichter – angeordnet und wie groß sie sein müssen, damit sich ihre elektromagnetischen Signale nicht zu sehr beeinflussen. Ebenso sind Richtung und Form der verlegten Kabel wichtig und wie dicht die Schirmung geflochten ist. Eine Kohlefaser-Abschirmung der Kabel, besonders isolierte Stecker, und eigens für Stromer entwickelte Filter verhindern Empfangsstörungen. Besonders wirksam ist dabei das Herausfiltern der Störimpulse. Durch Messverfahren grenzen die Wissenschaftler zudem präzise ein, wo im Fahrzeug Störungen entstehen und wie diese sich ausbreiten. Doch elektromagnetische Störungen finden sich nicht nur in Elektro- und Hybridantrieben vor, auch in der Bordelektronik von Flugzeugen, in Windkraft- und Solaranlagen findet man sie.
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