Prima Klima im E-Auto

Neue Fahrzeugkategorien verlangen neues Denken. Warum Komfort für vier bieten, wenn nur eine Person an Bord ist? In dem Projekt „Klimatisierung eines Elektrofahrzeugs“ haben mehrere Hochschulen und der Entwicklungsdienstleister Bertrandt in jeden Sitz Elemente und Strukturen einer Klimaanlage integriert. Ein Klimakompressor zieht unter Volllast bis zu zehn Kilowatt Leistung. Vitalij Klassen, Entwicklungsingenieur bei Bertrandt: „Unser Ziel war es, den Wert auf 1,5 Kilowatt je Insasse individuell zu begrenzen.“ Möglich macht dies eine neue Sitz- und Instrumententafelstruktur, die das Klimazentrum in den schmalen Bereich um den Insassen herum legt. Damit lassen sich Luftströme, die bisher bei mehr als 300 Kilogramm je Stunde liegen, in mehrere kleine Ströme aufteilen.

Der Sicherheitsgurt wandelt sich zum zirkulierenden „Luftschlauch“, der den Insassen unmittelbar von vorne klimatisiert. Die Ströme lassen sich sogar recyceln: Um die sitzende Person herum wird die Luft abgesaugt, auf die gewünschte Temperatur gebracht und erneut ausgeblasen. Entwickler Vitalij Klassen: „Zusätzlich lassen sich in Armlehnen, Lenkrad und Teppichverkleidung Luftstromkanäle integrieren.“ Vorhandene Systeme wie Lüfter oder Luftöffnungen bleiben erhalten.
Andere Zulieferer gehen noch einen Schritt weiter, nutzen sogar Flächen wie Kopfstütze und Fußmatte zum Heizen. Hochelastische, leitfähige Garne für Kompressionsstrümpfe werden dazu gewebt und an zwölf Volt angeschlossen. Eine völlig neue Rolle bei der Klimatisierung übernehmen auch die Tür- und Seitenverkleidungen, die aus sogenannten Hochleistungsmaterialien bestehen. Sie dämmen, speichern und isolieren ausgezeichnet.


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