Italiener setzen auf Fahrräder

Spanien, Portugal und Italien sind die EU-Länder mit dem stärksten Verkehrsrückgang. Hohe Kraftstoffpreise und die Eurokrise machen ihnen zu schaffen. Besonders hart trifft es die italienischen Autofahrer: Experten sprechen von einer „Entmotorisierungswelle“. Wie der italienische Automobilverband ACI mitteilt, hat sich in den letzten fünf Jahren die Zahl der verkauften Autos von 2,5 auf 1,4 Millionen fast halbiert. Und in diesem Jahr sollen nochmals 150.000 Pkw weniger zugelassen werden. Auch der Verkehr selbst ist zurückgegangen: Legten Italiener 2011 noch rund 10.900 Kilometer jährlich zurück, so waren es im letzten Jahr nur noch 9.500 Kilometer. Stattdessen explodiert in Italien der Fahrradmarkt. Nach 60 Jahren werden erstmals wieder mehr Fahrräder verkauft als Autos. Wie der Verband der Zweirad-Industrie feststellt, verkehrten im letzten Jahr rund 25 Millionen Fahrräder auf den Straßen – aber nur nur 4.000 Kilometer Radwege. Nach Vorgabe des Umweltministeriums sollen künftig Städte und Gemeinden mehr Fahrradwege anlegen.