Aggressiv drängelnde und rasende Autofahrer verursachen häufig schwere Verkehrsunfälle. Ein Drittel der etwa 3.600 Unfälle mit Todesfolge wurden im letzten Jahr durch sie verursacht. Verkehrsexperten verlangen deshalb ein härteres Vorgehen, so wie ein Programm aus Neuseeland es vor macht. Mit „Road-Watch“ können dort Bürger anonym über eine Hotline einen Verkehrsrowdy melden. Bleibt es bei einer einmaligen Meldung, ignorieren dies die Behörden weitgehend. Beschweren sich aber mehrere Verkehrsteilnehmer über dasselbe Fahrzeug, wird gehandelt: Man befragt den Halter, ermittelt den Fahrer und fordert gegebenenfalls eine Fahreignungsprüfung. Auch für deutsche Straßen wäre dies eine Lösung. „Es könnte damit die Lücke geschlossen werden, die sich derzeit im deutschen Recht zwischen tatenlosem Zusehen und einer Strafanzeige oder einem Strafantrag auftut“, meint Gerrit Manssen, Rechtswissenschaftler der Universität Regensburg in der Fachzeitschrift Straßenverkehrsrecht. Und auch Politiker wollen handeln. Bei der Diskussion um das Verkehrszentralregister sagte die stellvertretende verkehrspolitische Sprecherin der SPD Kirsten Lühmann im Bundestag, es gebe zu viele Verkehrstote aufgrund aggressiver Fahrer. Die müsse man reduzieren, „indem wir die Fahrenden feststellen, möglichst bevor sie diese Schäden verursachen“. Auch Verkehrsminister Ramsauer will Drängler und Raser in Zukunft heftigst bepunkten. „Für diese Leute brechen schwere Zeiten an“, so der Minister im Parlament.