Tempomessungen im Straßenverkehr sind oft absurd. Obwohl die Messanlagen bis zu 100.000 € kosten und mit modernster Technik ausgerüstet sind, haben sie Mess- und Auswertefehler. Verkehrsanwälte gehen davon aus, dass viele Messanlagen schlicht falsch aufgestellt oder falsch bedient werden, zudem arbeitet die Software nicht immer fehlerfrei. Etwa ein Drittel aller Vorwürfe zu Geschwindigkeitsverstößen sind deshalb angreifbar. Dies hat das Gutachterbüro VUT (Verkehr-Unfall-Technik) festgestellt, das mehr als 15.000 eigene Gutachten zu Bußgeldverfahren ausgewertet hat. Etwa 8 Prozent aller Geschwindigkeitsvorwürfe sind demnach falsch und 25 Prozent der Bußgeldverfahren haben eine mangelhafte Beweisführung. Kein Wunder, dass viele Bußgeldbescheide vor dem Richter landen. Autofahrer, die vor Gericht ziehen, zahlen nichts – wenn sie Recht haben.