Innenraum der Zukunft Kion

Mit der Studie „Kion“ präsentierte Johnson Controls auf dem Pariser Autosalon ein viel beachtetes Innenraumkonzept. Kürzlich stand das Fahrzeug in der Deutschlandzentrale in Burscheid, wo es auch entwickelt wurde. Auch bei Ford haben die Interieurspezialisten das Fahrzeug unter die Lupe genommen. Derzeit steht die in Burscheid entstandene Studie in den USA, beispielsweise auf der Detroit Motorshow dann folgt die Welttournee. Ein Serienauto im Segment „untere Mittelklasse“, das so ähnlich aussieht wie der Kion, soll es frühestens 2005 geben.

Für eine neue Mobilität

Lebensstile verändern die Gesellschaft: Die Brücke zwischen vertrautem Heute und unbekanntem Morgen pendelt sich langsam ein. Gefordert sind die Lebensstilforscher, deren Aufgabe es ist, große gesellschaftliche Strömungen und kleine Veränderungen in der Lebenswelt für die Zukunft voraus zusagen. Dabei geht es auch um die Frage: Wie verändern sich die Kundengruppen der Autohersteller in den nächsten 10 bis 15 Jahren im Hinblick auf ihr Freizeit- und ihr Mobilitätsverhalten?

HighTech für mobile Autofahrer

Johnson Controls, eines der weltweit führenden Unternehmen in der Automobil-Innenausstattung, gestaltete somit den Innenraum eines Ford zu einem Kommunikationszentrum aus. „Aus der Vielzahl von Fakten haben wir den Kion entwickelt, ein Concept Car für den Individualisten der Zukunft“, erläutert Thomas Patzelt, General Manager Product Business Development, das Konzept von Johnson Controls. Denn der Zulieferer hat erkannt, dass im Zeitalter der Globalisierung die räumliche Ungebundenheit wichtig ist. Ob Officeworking, Internetsurfing, telefonieren oder einfach nur entspannen – der Innenraum muss entsprechend ausgestattet sein. Grundlage für den Kion sind Konsumentenstudien bei Fahrern des C-Segments.

Kommunikationselemente vom feinsten

Beherrschend im Innern sind die Kommunikationssäulen: Rechts und links neben der Instrumententafel, sowie an beiden Seiten der Rückbank. Sie vernetzen das Auto mit der Außenwelt. Das Infotainment umfasst für jeden Insassen sind so Bildschirm, Mikrophon, Lautsprecher vorhanden, Laptop und elektronische Notizbücher können angeschlossen werden. Mit Bluetooth, dem drahtlosen Übertragungsstandard der Zukunft, sind die Säulen mit dem Zentralrechner vernetzt. So sind viele Entwicklungen von Johnson Controls integriert. Touch-Screen und das firmeneigene Video-Unterhaltungssystem AutoVision dominieren, machen fern sehen, spielen und surfen selbstverständlich.

Gemeinsame Sache mit weiteren Zulieferern

Die zweigeteilte Instrumenten-Anzeige ist das erste Produkt der Zusammenarbeit mit dem Displayspezialisten SAGEM. Wichtige Informationen wie Geschwindigkeit und Tankanzeige sind für den Fahrer im Vordergrund, Uhrzeit, Temperatur und Ölstand in der zweiten Reihe.

Keine B-Säule

Mehr Stauraum ermöglicht das von Michelin entwickelten Pax, dessen Notlaufeigenschaft einen Reservereifen überflüssig macht. Pax erlaubt einen größeren Kofferraum, flexible Raumteiler oder eine verschiebbare Rückensitzbank. Mit dieser Lösung will Johnson Controls den Autoherstellern eine flexiblere Plattformstrategie ermöglichen. Da die B-Säule fehlt, gehen die Fahrzeugtüren von der Fahrzeugmitte nach außen hin auf.

Ein Highlight ist das Kion-Sitzsystem

Im Design gepolsterter Küchenstühle der 70er Jahre bieten die Sitze einige pfiffige Lösungen. Um ein noch besseres Einsteigen zu ermöglichen, wurden die Vordersitze auf drei Füßen befestigt. Dies vermittelt ebenfalls ein völlig neues Raumgefühl. Zwei Motoren unterhalb des Sitzkissens steuern ein Gelenkfünfeck, das abgestimmt auf die Körpergröße, die Sitzhöhe und den Abstand zum Lenkrad und den Pedalen den Sitz reguliert. Ein weiterer Motor regelt die Einstellung der Rückenlehne. Ist der Sitz eingestellt, passt sich über Sensoren das Sitzkissen und die Rückenlehne ergonomisch optimal an den Insassen an. Möglich macht dies ein neuartiger Sensorbezug der Sitze, der aus dem neuen Material „Electro Textile“ besteht: Das sensitive Textil nimmt bereits minimale Berührungspunkte wahr und leitet die Informationen wie ein Sensor weiter. Die Rücksitzbank ähnelt einer komfortablen Sitzecke zu Hause. Dabei bildet der Tisch das Kommunikationszentrum.

Vieles für die Serie gedacht

Chefdesigner Andreas Wlasak ist davon überzeugt, dass das Kionkonzept erfolgreich sein wird, dass man sich in ein bis zwei Autogenerationen den Komfort eines Wohnzimmers mit der Funktionalität eins Büros wünscht. Diese Anforderungen soll das neue Konzept erfüllen. „Allerdings, ist es wie mit den Modeschauen in Paris: Nicht alles Gezeigte ist letztlich tragbar“, erläutert Wlasak.

Kion und seine Zukunft

Und die Ingenieure von Johnson Controls denken schon weiter: Wie wirkt eine Kion-Ausstattung in einem Coupe oder einem Minivan. Der Prototyp eines Minivan verfügt über sechs Sitzplätze. Die mittlere und hintere Sitzreihe sind jeweils in der Mitte trennbar, so dass größere Gegenstände problemlos im Fahrzeuginneren transportiert werden können. Zusätzlich lässt sich die dritte Sitzreihe in den Fahrzeugboden versenken.

… nur virtuell

Eine eher stylingorientierte Coupé-Version hat neben vier Sitzplätzen eine futuristisch anmutende Mittelkonsole. Shopping-Boxen oder Raumteiler im Kofferraum, sorgen dafür, dass der Innenraum auch die Transport-Erwartungen erfüllt. Diese und andere Innenraumkonzepte hat Johnson Controls für seine Kunden virtuell realisiert.


Kommentare

Eine Antwort zu „Innenraum der Zukunft Kion“

  1. Ich entschuldige mich aufrichtig für diesen Kommentar! Aber ich teste einige Software zum Ruhm unseres Landes und ihr positives Ergebnis wird dazu beitragen, die Beziehungen Deutschlands im globalen Internet zu stärken. Ich möchte mich noch einmal aufrichtig entschuldigen und liebe Grüße 🙂

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